Aktuelles

Die letzten Wochen und Monate waren für alle aktiven Motorsportler eine schwierige Zeit. Auch für uns hieß es erstmal: keine Rennveranstaltungen, kein Training. Diese Pause nutzten wir, um unsere Öffentlichkeitsarbeit voranzutreiben. Nach einigen Wochen präsentierten wir unser eigens entwickeltes Logo und starteten den Instagram-Account mch_teamhornet. Mit diesem Logo entstanden anschließend die ersten Team-Caps und Poloshirts. Glücklicherweise durften wir das Training im Juni wieder aufnehmen. Im Fokus stand die weitergehende Optimierung unseres Rennfahrzeuges.

Gemeinsam mit unserem Partner Mike Schedler konnten wir im Training über verschiedene Reifen und Setups philosophieren. Das machte nicht nur richtig Spaß, sondern brachte zudem eine gute Strategie für den weiteren Fahrzeugausbau hervor. Das Ergebnis waren ein deutlich härterer Reifen für den Trainingseinsatz, um den erhöhten Belastungen standzuhalten, sowie der Einsatz steiferer Stabilisatoren, um Grip und Handling zu verbessern.

In einem unserer regelmäßigen Gesamtteammeetings diskutierten wir die fortlaufende Planung der aktuellen Saison. Der ADAC Württemberg cancelte alle Slalommeisterschaften für die laufende Saison und auch von einzelnen Rennläufen war zu diesem Zeitpunkt keine Spur. Ein Einsatz unter Rennbedingungen blieb somit weiter aus. Daraufhin entstand die Idee eines gemeinsamen Trackdays.

Mit dem Trackday setzten wir uns mehrere Ziele. Die Planung und Umsetzung sollten parallel zu einer echten Rennveranstaltung ablaufen. Vorbereitung, An- und Abreise, sowie Abläufe im Team sollten trainiert werden. Wichtig für uns war darüber hinaus viele Bilder und Videos für Social Media und die neue Homepage machen zu können. Auch der Zusammenhalt im Team und das Vertrauen ins Auto waren wichtige Aspekte bei der Idee des Trackdays. Es galt nun eine passende Strecke zu finden.

Nach einigen Empfehlungen und Telefonaten stand fest. Es geht nach Frankreich.


Trackday in Frankreich

Der Trackday begann bereits mit der entsprechenden Vorbereitung und Planung einige Tage vor Anreise. Unser BMW kannte bisher ausschließlich die Slalomrennstrecke. Für die Rundstrecke gab es somit einige Aspekte, die am Fahrzeug technisch überarbeitet werden mussten. Im Training konnten wir zudem einen ungewöhnlich hohen Reifenverschleiß feststellen, welcher Rückschlüsse auf eine nicht optimal eingestellte Spur zuließ. Folglich hieß es vor dem Event, ab in die Werkstatt!

Der Werkstatttag am Samstag vor Abreise begann gleich in der Früh: Ilsfeld, Ortszeit 7:00h. Harald Gutzeit nahm sich für uns die Zeit, das Rennfahrzeug neu zu vermessen. Für den BMW war das die erste Vermessung beim MCH und somit gleichzeitig die Bestandsaufnahme der aktuellen Werte. Die Vermutung bestätigte sich. Eine zu starke Vorspureinstellung erhöhte den Reifenverschleiß drastisch.

Nach entsprechender Korrektur ging es weiter ins Autohaus Schedler. Härtere H&R-Stabilisatoren fanden dort ihren Weg ins Fahrzeug. Für die Bremsanlage gab es ebenfalls technische Optimierungen. Neben einer besseren Bremsflüssigkeit wurde ein von uns entwickeltes und gefertigtes Kühlsystem installiert. Über mehrere Tage hinweg entwickelten wir zuvor Lufthutzen und Schlauchanschlüsse, welche teilweise im innovativen 3D-Druckverfahren auch wieder von uns gefertigt wurden. Für die Überwachung der Temperaturen fanden neue Rundinstrumente und Sensoren ihren Platz ins Auto. Jetzt waren wir bereit für die Strecke.

Sonntag 16:00 Uhr

Nachdem die Autos fertig mit Gepäck und Equipment beladen waren, ging es mit dem Hänger ab in Richtung Rennstrecke. Nach etwa vier Stunden Fahrzeit erreichten wir den Zielort. Nach einer kurzen Besichtigung der Strecke und gemeinsamen Abendessen ging es zügig ins Hotel, um am nächsten Tag fit zu sein.

Montag 6:30 Uhr

Im Anschluss an das gemeinsame Teamfrühstück mit französischen Croissants und Cappuccino ging es an die Rennstrecke. Freigegeben wurde die Strecke ab 9 Uhr, somit war vor Beginn viel Zeit, um die Box aufzubauen. Nach abladen des Fahrzeugs wurde ein letzter Technik-Check durchgeführt, soweit lief alles nach Plan, doch kurz vor dem Start plötzlich der Schock, ein Schaden am Kühler. Der Schlauchstutzen war während des Warmlaufens gebrochen. Der Defekt ließ sich nicht innerhalb kurzer Zeit beheben, für den Start musste ein Ersatzkühler her. Unglücklicherweise stellten wir schnell fest, dass BMW-Ersatzteile in Frankreich eher Mangelware sind. Sämtliche Autoteilehändler und Schrottplätze konnten uns auch nach unzähligen Telefonaten nicht weiterhelfen. Die einzige Lösung: zurück nach Deutschland, einen Kühler besorgen und wieder nach Frankreich. Aus der Ferne konnten wir nahe der Grenze ein entsprechendes Ersatzteil organisieren. Ab jetzt war voller Teameinsatz gefragt. Zwei von uns fuhren zurück nach Deutschland, während der Rest an der Strecke alles Nötige vorbereitete. In Rekordzeit traf der neue Kühler ein. Es zählte jede Minute, wir wollten auf die Strecke. Nachdem das Auto wieder startklar war, konnten wir tatsächlich auf die Strecke fahren, ein unglaubliches Gefühl. Nach mehreren Installationsrunden gab es grünes Licht, es konnte richtig losgehen.

Auch wenn uns der Defekt im Zeitplan deutlich zurückwarf, konnten wir mehrere Stints absolvieren und weiteres Vertrauen ins Auto gewinnen. Am Ende des Tages standen folglich etwas weniger Runden auf der Uhr als gedacht, gelohnt hatte es sich dennoch allemal. Für uns Fahrer war es für jeden das erste Mal auf der Rundstrecke, eine tolle und lehrreiche Erfahrung, den BMW einmal in einer im Vergleich zum Slalom ganz anderen Dynamik kennenzulernen.

Vielen Dank an das gesamte Team und den Verein für diese Möglichkeit.