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15.09.2023

Vom frühen Vogel geweckt, trafen wir, Robert, Nico, Andeas, Neele, Pascal und Gregor, uns bereits um halb sechs Uhr morgens am Park and Ride in Weinsberg. Ein Trip nach Oberhallau in die Schweiz zum 100-jährigen Bergrennjubiläum stand an.

Nachdem wir erfuhren, dass wir statt 3 1/2 Stunden „nur“ 2 1/2 Stunden Fahrt vor uns hatten, beschwerten wir uns erst einmal bei Andreas über den vorgeschlagenen frühen Treffpunkt. Die leichte Verärgerung verflog jedoch sehr schnell. Dank des multifunktionalen VW-Busses der Chelminiacki's konnte die jüngere Generation auf einem ausklappbaren Tisch in der Mitte und durch drehbare Sitze die Fahrt mit einigen Runden UNO verbringen.

Währenddessen konnte die ältere Generation auf den vorderen Sitzen sich mit ihren Ü50-Vätergesprächen unterhalten.

In Oberhallau angekommen, schickten uns die Wegweiser erst einmal durch den halben Ort. Besonders erstaunt waren wir über die vielen Scheunen im Ort, die hauptsächlich als Fahrerlager missbraucht wurden. Dank Roberts polnischem Verhandlungsgeschick konnten wir alle 5 Euro Eintritt sparen. Als wir endlich einen Parkplatz - wohlgemerkt mitten im Feld - gefunden hatten, befürchteten wir aufgrund des einsetzenden Regens eine Schlammpartie, mit der wir beim Ausparken sicherlich zu kämpfen haben würden (Auflösung folgt). 

Da wir dank Andreas sehr früh dort waren, mussten wir noch einige Zeit warten, bis das eigentliche Rennen begann. Diese Zeit haben wir natürlich gut genutzt und sind direkt ins Fahrerlager spaziert, um die Lage abzuchecken. Nachdem einige von uns ein Foto nach dem anderen von den umgebauten Autos geschossen hatten, wurden wir von den Rennwagen, die vom freien Training zurückkamen, in den Bann gezogen. 

Da viele Fahrzeugklassen gemischt in ihr Fahrerlager zurückkehrten, entstanden dementsprechend viele Videos auf dem Handy, wodurch sich der Handyspeicher wieder freute.

Zufällig trafen wir auf bekannte Gesichter, von Felix Bürker und René Christall, beim Vorbeifahren und machten uns anschließend auf den Weg zu ihrem Fahrerlager. Auf dem Weg dorthin durften wir, oder besser gesagt mussten wir, an dem Gottesdienst teilnehmen, der über die Lautsprecheranlagen übertragen wurde. Wer währenddessen auch nur seinen Motor startete, wurde disqualifiziert.

Nach einem netten Plausch mit Felix, René und deren Komplizen machten wir uns auf den Weg in Richtung Start. Unterwegs dorthin kamen einige von uns aus dem Lachen nicht mehr heraus. Der Schweizer Dialekt scheint noch witziger zu sein als der Österreichische. Was sich die Einheimischen wohl gedacht haben, als sie unser Nachgeäffe hörten?

Am Start angekommen, wurden wir sofort von den lauten Motorengeräuschen gefesselt. Die erste Klasse startete und wir begaben uns ein paar Meter nach dem Start auf den einzigen freien Platz - bei der Mülltonne. Trotz unseres nervigen Freundes, die Mülltonne, staunten wir über die schnell und laut beschleunigenden Fahrzeuge, wobei sich auch hier wieder der Handyspeicher freute.

In der Pause besuchten wir noch das Festzelt, in dem sich einige Oldtimerklassen befanden. Darunter alte Formel 3 und -4 Wägen, alte DTM-Autos und, wie sich herausstellte, als Highlight von Pascal und Gregor, alte Motorräder mit 4-Takt und 2-Takt Motoren. Als alte 2-Takt Liebhaber verloren die Zwei durch längere Gespräche mit den Besitzern der Zweitakter das erste Mal die anderen aus der Gruppe. Schnell wieder vereint hatten wir keine Lust mehr auf unseren Freund, die Mülltonne, und schauten direkt vom Start aus zu.

Um das Seifenkistenrennen nicht zu verpassen, machten wir uns schnell auf den Weg zur berühmten „Tarzankurve“. Doch der Weg zur Tarzankurve wurde zur Schlammpartie. Durch den Regen und die vielen Leute war kein Stück des Weges mehr sauber. Frei nach dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung“ hatten wir auf jeden Fall die passende Kleidung an - Nicht.

Neben vielen gescheiterten Stürzen schaffte es Pascal tatsächlich, komplett in den Matsch reinzufliegen.  

Das Seifenkistenrennen haben wir leider knapp verpasst. Aber danach hatten wir den perfekten Platz am Hang und konnten die halbe Strecke überblicken. Schnell stellten wir fest, dass der Bierkonsum am Hang deutlich höher war als am Start. Wir entdeckten vier selbstgebaute Tribünen mit LKW-Hupen, die anscheinend durch ihr Gehupe die Hupen der Fahrer testen wollten.

Endlich konnten wir uns gefühlt zum ersten Mal hinsetzen. Als wir bemerkten, dass der Boden nass war und wir keine richtige Sitzgelegenheit hatten, musste das Programmheft als Sitzkissen herhalten. Erstaunlicherweise überstand das Heft die lange Sitzpause, die sich über ganze vier Rennklassen erstreckte. So konnten wir diese bei bester Sicht in vollen Zügen genießen.

Der Rückweg zum Parkplatz gestaltete sich durch den vielen Matsch schwieriger als erwartet. Dieser machte nicht nur Robert Probleme, sondern auch seinem geliebten VW-Bus. Hätten wir seinen Bus nicht angeschoben, würde Robert mit ihm wahrscheinlich noch heute im Acker feststecken. Auch das Herausfahren aus dem Acker erwies sich als Herausforderung. Kurz vor einer Kollision mit einem anderen Auto lenkte Robert fast bis zum Lenkeinschlag in die entgegengesetzte Richtung und blieb bis zur Ackerausfahrt bei dem gesetzten Lenkeinschlag.

Der Clou an der Sache war, dass er durch den -10% Grip nicht in die eingeschlagene Richtung, sondern geradeaus weiterfuhr. Dieses Untersteuermanöver bis zum Ende des Feldes muss man erst einmal hinbekommen!

Heil aus dem Dorf herausgefahren, machten wir uns wieder UNO-spielend auf den Heimweg. Dabei erzählte uns Andreas, dass er von dem Renntag so begeistert war, dass er anfing zu überlegen, wie es denn wäre, mit uns als Rennteam ein Bergrennen zu bestreiten.

Da sind wir jedenfalls dabei und freuen uns schon heute auf diesen Tag, falls er jemals kommen sollte!

(Gregor Wizemann)