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Viele MCH'ler hatten nach dem traurigen Ende des Bergrennens das unbegründete Gefühl, nun ein Verein unter vielen zu sein, nachdem sie sehr lange den „großen" Motorsport im Unter­land mitbestimmt hatten. Trotz der sehr erfolgreichen Slalomserie wollten sie einen Ersatz für das Bergrennen. Was lag näher, als nach Hockenheim zu schauen? Der randvolle Hockenheim-Kalender - damals gab es nur zwei permanente Rennstrecken in Deutschland - erlaubte jedoch nur einen Termin im frühen März oder Anfang November.

Während Pessimisten noch über den Termin diskutierten, vielleicht sogar ganz verzichten wollten, entschied sich die Frohnatur Gerd Hofmann für den Termin im November und bewies damit erneut ein glückliches Händchen.

Am 16. November 1985 kamen zum 1. Preis der Stadt Heilbronn 110 Starter nach Hockenheim. Bei dem Termin und beim 1. Rennen des Veranstalters ein voller Erfolg. Auch im zweiten Jahr 1986 blieb der ungünstige Termin erhalten. Trotzdem fand sich wieder ein beachtliches Starterfeld ein, um den Preis der Stadt Heilbronn auszufahren.

Am 2. November 2002 bestritten die Motorsportler das 17. Rundstreckenrennen um den Preis der Stadt Heilbronn. Auch diese Rennveranstaltungen hatten mit schwindenden Starterzahlen zu kämpfen. Im Jahr 1998 musste das Rennen wegen geringer Teilnahme sogar abgesagt werden. Erfreulich für den MCH war die Tatsache, dass es durch langjährige Bemühungen gelungen ist, verschiedene Serien als Garanten für die finanzielle Absicherung zu gewinnen.

Wie gut der Ruf des „Preis der Stadt Heilbronn" war, zeigten die beachtlichen Starterfelder der letzten Renn-Veranstaltungen. Eine von Jahr zu Jahr größer werdende Zuschauerkulisse bildete am Renntag den richtigen Rahmen für diese Großveranstaltung des MCH.

Lassen wir die 17 Jahre Hockenheim noch einmal kurz Revue passieren. Aus beruflichen Gründen zog sich Gerd Hofmann aus dem Vorstand zurück. Lutz Stegmüller übernahm das Amt des Sportleiters. Zusammen mit seiner Frau Gisela als Rennsekretärin fungierte Lutz dann auch als Rennleiter in Hockenheim. Walter Kircher stand ihm als Stellvertreter zur Seite. Schnell entwickelte sich die Veranstaltung zu einem herbstlichen Highlight mit einem festen Platz im Rennsportkalender.

Aber auch Lutz Stegmüller musste sein Engagement beenden. Sein Arbeitgeber schickte unseren damaligen Sportleiter in den Osten nach Leipzig. Da Lutz Stegmüller nicht mehr in der Lage war, die Position des Sport- und Rennleiters wie von ihm gewohnt auszufüllen, gab er den Posten des Sportleiters an Hans Häcker weiter, der als Sportfahrer eine gewisse Erfahrung mitbrachte. An seiner Seite fungierten als Rennsekretärin Kerstin Damerow und später Andrea Springer.

Als neuer Rennleiter präsentierte sich Werner Aichinger, ein gewiefter Rennsportexperte mit Lutz Stegmüller als neuem Vize, der mittlerweile wieder ins Ländle zurückgekehrt war. Höhen und Tiefen prägten in den vergangenen Jahren diese Veranstaltungsreihe. Es war mit riesigem Engagement verbunden, dieses Event zu organisieren und auf eine solide finanzielle Grundlage zu stellen. Erfreulich war zu sehen, mit welchem Elan die Funktionäre sowie Helferinnen und Helfer, auch aus befreundeten Clubs, die Veranstaltung angingen und mit Begeisterung zu einem guten Ende führten.

Mit dem 19. Int. Preis der Stadt Heilbronn kam 2003 dann das Aus. Die Veranstaltung war inzwischen in ein Rundstreckenrennen und eine Gleichmäßigkeitsprüfung für historische Fahrzeuge umgestrickt worden. Den Bereich der Gleichmäßigkeitprüfung war ausreichend mit Teilnehmern versehen. Nur gingen die Nennungen für den Preis der Stadt Heilbronn nicht annähernd in der Zahl ein um ohne weitere Verluste die Veranstaltung durchzuführen. Die Kosten für die Rennstrecke waren enorm gestiegen, der Zeitrahmen am Veranstaltungstag wurde durch Vorgaben der Hockenheim GmbH noch weiter eingeengt. Die Rennleitung und Vereinsführung hat sich die Entscheidung der Absage nicht leicht gemacht. Aber die betriebswirtschaftlich Zahlen waren eindeutig. Der 19. Int. Preis der Stadt Heilbronn würde das finanzielle Polster des Motorsportclub Heilbronn bei weitem überschreiten. Die Absage wurde unverzüglich an die Fahrer weitergeleitet. Glücklicher weise konnte für den Renntag ein freies Fahren organisiert werden. Damit konnten die Stornierungskosten etwas gedrückt werden.

Für die Zukunft heißt die Absage aber nicht, dass der Gedanke an ein Rundstreckenrennen für immer vom Tisch ist. Der Motorsportclub Heilbronn befindet sich weiterhin auf der Suche nach Sponsoren, damit diese hochgelobte Veranstaltung vielleicht doch weitergeführt werden kann.


Fotos vom Rundstreckenrennen "Preis der Stadt Heilbronn"